Natur & Spaziergang
Interessante Orte in Wörrstadt entdeckt
05.09.2024 azw-ag Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Petra TebrünDie Teilnehmenden von „Natur & Spaziergang" trafen sich an der Evangelisches Laurentiuskirche, die einst als Wehrkirche erbaut wurde.Startpunkt war die Evangelische Laurentiuskirche, die im 12. Jahrhundert als romanische Basilika mit Chorturm gebaut wurde. Seine heutige Gestalt erhielt der Turm nach einem Brand um 1819. Das Gotteshaus weist die größte Stumm-Orgel Rheinhessens mit 29 Registern auf. Einst wurde die Kirche als Wehrkirche konzipiert und ist noch heute das höchste Gebäude der Stadt.
Über den städtischen Friedhof ging es zum Schillerdenkmal am Ulmengraben, welches aus Resten des alten Gefängnisses - anlässlich des 100. Todestages Schillers im Jahr 1905 - erbaut wurde. Unterhalb der Kirche ist ein Turm der alten Stadtmauer sichtbar, der zu früheren Zeiten als Gefängnis diente. Schräg gegenüber erinnern Ruhesteine an Frauen früherer Jahrhunderte, die schwere Lasten hier absetzen konnten. Am selben Platz ist eine Säule des Wörrstadter Schlosses erhalten. Gräfin Elisabeth Christiane Marianne aus Flonheim ließ sich nach Meinungsverschiedenheiten mit ihrem Gatten ein Schlösschen in Wörrstadt errichten. Sie bezog dieses mit ihren Töchtern sowie dem eigenen Hofverwalter, einem Arzt und Hofapotheker. Die Gräfin starb 38-jährig im Exil im Mainz und wurde in der Evangelischen Laurentiuskirche beigesetzt. Das Gräfinnenschloss wurde 1809 abgerissen und diente der Wörrstadter Bevölkerung als Baumaterial.
Dann spazierte die Gruppe entlang des „Zingele“, dem Wörrstadter Graben - ein Erbe aus dem Mittelalter. Ein reicher Baumbestand säumt den Weg, der bis ins 19. Jahrhundert das gesamte Ortsgebiet umschloss. Vorbei an der Alten Post, der einstigen Linie Thurn und Taxis (heute in Privatbesitz), ging es zum Neun-Röhrenbrunnen im Zentrum. Er ist das Wahrzeichen und beliebter Treffpunkt in der Stadt: Durch seine neun Röhren wird Quellwasser in die Wassertröge geleitet. Der Brunnenaufbau aus Sandstein zeigt zwei aufrechtstehende Löwen, die den Rost des Heiligen Laurentius halten. Auf der Rückseite sind es zwei Engel. Teile des ehemaligen Schlosses wurden hier verbaut.
Alexander Imhof unterhielt die Gruppe durch seine lockere Art und führte sie unterhaltsam und kurzweilig durch seinen Heimatort. Er erschloss den Teilnehmenden interessante und schöne Plätze der Stadt.
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