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Synodensitzung im Dekanat Alzey-Wöllstein

Gemeinsam Wege entwickeln, damit Kirche vor Ort bleibt

Silke Laubscher

Am Freitag, den 1.10.2021, fand die 3. Synodensitzung des Evangelischen Dekanats Alzey-Wöllstein in der Sporthalle der Gustav-Heinemann-Realschule plus in Alzey statt. Im Mittelpunkt stand dieses Mal ein Workshop zum Reformprozess EKHN 2030. Als Gastreferent führte Dr. Steffen Bauer, Leiter der Ehrenamtsakademie, durch diesen Tagesordnungspunkt.

Silke LaubscherSitzungsteilnehmende sprechen über EKHN 2030Workshop zu EKHN 2030

Die Sitzung begann mit einer Gedenkminute für die Verstorbenen, darunter finden sich zwei ehemalige Präsides des Alt-Dekanats Alzey, Dr. Johannes Zimmermann und Günther Heinz. Anschließend erhielt Pfarrer Stefan Koch Gelegenheit seinen Antrag vorzustellen, in dem es ihm darum geht, dass Kirchengemeinden künftig mit Kredit- oder Girokarte direkt Käufe bezahlen sollen könnten. Der Weiterverfolgung des Antrags wurde einstimmig zugestimmt. Bereits auf der letzten Synodensitzung wurde der Haushalt für das Jahr 2021 verabschiedet, da aber bei diesem letzten Termin keine Tischvorlagen an die Synodalen ausgeteilt wurden, wurde dies jetzt nachgeholt. Präses Ernst Walter Görisch informierte die Anwesenden in diesem Rahmen noch einmal, dass der Haushalt des Dekanats ausgeglichen sei und, dass es einen Überschuss aus den vergangenen Jahren gibt.

Workshop zu EKHN 2030

Dann folgte der sicherlich mit Spannung erwartete Tagesordnungspunkt zur Information und Beratung zu EKHN 2030. Dieses zentrale Thema für die Landeskirche beruht auf einer Zukunftsprognose, die einen anstehenden Mitgliederschwund ankündigt. Basierend auf dieser Prognose hat die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) mit EKHN 2030 einen Reformprozess angestoßen. Das Evangelische Dekanat Alzey-Wöllstein möchte in den kommenden Monaten Erfahrungen und Ideen sammeln, um den Prozess selbstständig mitzugestalten. Dr. Steffen Bauer, Leiter der Ehrenamtsakademie der EKHN, moderierte aus diesem Anlass einen Workshop zur Reform. In einer dreistufigen Diskussionsrunde sollten alle Anwesenden reflektieren, was sie bereits über EKHN 2030 gehört haben, was sich in den vergangenen Jahren auf kommunaler Ebene verändert hat und welche Veränderungen sich in Bezug auf die Kirchengemeinde ergeben haben. Die durchaus unterschiedlichen Stimmungsbilder zur Reform reichten von Befürchtungen, wie Pfarrstellenkürzungen und einer Reduzierung des Gebäudebestands über eine größere Verantwortlichkeit und Mehrarbeit für Ehrenamtliche bis zur Frage, wie die Umsetzung von Nachbarschaftsräumen gelingen kann. Dr. Bauer nahm diese Schlagworte auf und führte zum Beispiel zum Thema Pfarrstellenkürzungen einen Versuch durch: Alle Pfarrer*innen des Dekanats stellten sich in einer Reihe auf. Anschließend bat er diejenigen Pfarrpersonen einen Schritt zur Seite zu treten, die bis 2030 in Ruhestand gehen. Von insgesamt 26 Pfarrer*innen des Dekanats blieben bei diesem anschaulichen Versuch noch 10 Personen stehen, die auch nach 2030 noch im Pfarrdienst stehen werden. Bei allen Befürchtungen gab Dr. Bauer zu bedenken, dass der Reformprozess noch am Anfang stehe und, dass noch Zeit sei, zu gestalten, Ideen und Vorschläge zu erarbeiten und Anträge einzubringen.

Kirche der Zukunft „ansteckend fröhlich“

Nach der Rückschau ging es Dr. Steffen Bauer um Zukunftsideen. Er bat noch einmal um eine Diskussionsrunde, in der die Anwesenden ihre Ideen für eine zukunftsfähige Kirche sammeln sollten. Dabei wurde u.a. der Wunsch nach einer „ansteckend fröhlichen Kirche“ laut. Präses Ernst Walter Görisch richtete in seinem Fazit am Ende des Workshops einen Appell an die Versammlung: „Wir stehen vor einer großen Herausforderung. Aber alle sind eingeladen, mitzuarbeiten.“ Gemeinsam könne man Ängste von Anfang nehmen und funktionierende Strukturen schaffen. Auch Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel richtete sich mit dem Wunsch an die Anwesenden, die bereits gute Zusammenarbeit im Dekanat als Beispiel zu nehmen und Gutes, das bereits im Kleinen unter einzelnen Gemeinden gelebt wird, zu übernehmen. „Ich sehe viele Ideen. Corona hat uns neue Möglichkeiten aufgezeigt.“ Nun ist es an der Zeit zurückzuschauen auf die vergangenen zwei Jahre und gute Ideen, die während der Pandemie entstanden sind, weiterzuführen und ggf. auszubauen. Und auch Pfarrerin Merle Große nutzte die Gelegenheit, um allen Mut zuzusprechen, zu gestalten. Gemeinsam können wir Wege entwickeln, damit Kirche vor Ort bleibt, gab sie allen mit auf den Weg.

Rückschau auf Kirchenvorstandswahlen

Es folgte ein kurzes Fazit zur Kirchenvorstandswahl im Juni 2021. Dekanin Schmuck-Schätzel bedankte sich bei allen Menschen, die sich rund um die Wahlen engagiert haben, sei es als Wahlhelfer*in, als Kandidat*in oder in anderer Weise. Sie hob hervor, dass in den meisten Gemeinden des Dekanats nicht nur eine Listenwahl möglich war, sondern eine „echte“ Wahl, bei der sich mehr Kandidierende gefunden hätten, als es Sitze in den Kirchenvorständen gibt. Auch die hohe Wahlbeteiligung, die vermutlich auf die Briefwahlmöglichkeit zurückzuführen sei, ist erfreulich. Aus diesem Anlass wurde der Wunsch laut, auch in Zukunft vermehrt eine Briefwahl zu ermöglichen. Dann sei es aber wichtig, dass die Briefwahlunterlagen künftig rechtzeitig zugestellt würden. Dies hatte in einigen Kirchengemeinden bedauerlicherweise nicht funktioniert, die Postsendungen kamen teilweise erst mit einwöchiger Verspätung bei den Wähler*innen an.

Bericht aus dem Dekanat

Im Bericht aus dem Dekanat Alzey-Wöllstein konnten gleich drei neue Pfarrpersonen begrüßt werden: So haben seit der letzten Synodensitzung im Mai Thomas Harsch, Albert Hantsch und just am Freitag Lina Neeb ihren Dienst angetreten. Vier Pfarrstellen sind allerdings weiterhin zu vertreten. Der für die Kirchenvorsteher*innen der letzten Legislaturperiode organisierte Wandertag in Wöllstein war ein voller Erfolg. Ein großer Dank geht auch an diejenigen Kirchenvorsteher*innen, die nicht an diesem Tag teilnehmen konnten. Im Januar findet die konstituierende Sitzung der neu gewählten Synodalen statt, für die Synodalen der aktuellen Legislaturperiode endet damit ihre Amtszeit. Die Synodensitzung wurde von Dekanin Susanne Schmuck-Schätzel und dem stellvertretenden Dekan Markus Krieger mit einer Andacht geschlossen.

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