Vier Tage durch Wald und Felder, den Rucksack auf dem Buckel, war die 11-köpfige Gruppe der Evangelischen Jugend im Dekanat Alzey Wöllstein zu Fuß auf dem Soonwaldsteig unterwegs. Gestartet in Kirn standen täglich mindestens 20 – 26 Kilometer auf dem Plan. Bei sommerlichen Temperaturen ging es zunächst den Berg hinauf über Kallenfels, vorbei an Schloß Wartenstein dann weiter durchs Hahnenbachtal bis zur Schmittburg. Mitten in der faszinierenden Burgruine wurden dann die Zelte aufgeschlagen.
Übernachtung mitten im Wald
Die 2. Etappe des Steigs führte über dem Teufelsfelsen und danach durch ein verwunschen wirkendes langes Waldstück. „Wie bei Dornrösschen sieht es da aus“ war die Meinung der Gruppe und zum Glück bot der dichte Wald auch viel Schatten. Auch den alpinen, steilen Aufstieg zum Koppenstein meisterte die Gruppe, die dann mit einer traumhaften Aussicht vom Turm über den Hunsrück belohnt wurde. Die nächsten 7 Kilometer bis zum Rastplatz Ellerspring gelang schließlich nur den sehr Ehrgeizigen – diejenigen mit vielen Blasen an den Füßen konnten sich über einen Shuttleservice freuen. Wirklich mitten im Wald, zwischen hohen Bäumen, fernab von Ortschaften verbrachte die Wandergruppe ihre zweite Nacht in Zelten. Während auf der Schmittburg nicht genügend trockenes Holz für ein Lagerfeuer aufzutreiben war, hat es dieses Mal geklappt. Die besondere Atmosphäre an diesem Abend beim Sitzen ums Feuer werden sicher alle noch lange in Erinnerung behalten.
Den Aufstieg geschafft
Am nächsten Tag führt uns unsere Trekkingtour vorbei an den idyllischen Glashütter Wiesen. Schwer vorstellbar, dass an dieser Stelle tatsächlich vor 350 Jahren Glas produziert wurde. Am Aussichtsturm am Hochsteinchen, um den sich viele Windkrafträder versammeln, ist dann Zeit für eine ausgiebige Pause. Gestärkt mit viel Wasser und einem Imbiss aus den Rucksäcken führt der Weg hinunter ins Guldenbachtal, um uns dann auf der anderen Seite des Baches wieder mit einem steileren Weg bergauf herauszufordern. Am Abend auf der Lauschhütte angekommen freuen wir uns alle über fließendes Wasser und einen lauschigen Rastplatz für unsere Zelte auf einer ebenen grünen Wiese.
90 Kilometer in vier Tagen
Am letzten Tag unserer Tour führt uns der Weg durch den Binger Wald und beschert uns von hoch oben große Ausblicke auf das Rheintal. Erschöpft doch auch stolz und glücklich endet unsere eindrucksvolle Wanderung am Rhein-Nahe Dreieck. Fast 90 Kilometer haben wir hinter uns gebracht. Wirklich unterm Sternenhimmel hat dann doch niemand übernachtet. Alle haben mit ihrem Zelt ein Dach über dem Kopf lieber gemocht.
Text: Sabine Göhl