Die Sommerreihe "Picknick mit Freundinnen" geht zu Ende

veröffentlicht 01.10.2025, Evangelisches Dekanat Alzey-Wöllstein

An drei Sommertagen lud Gemeindepägogin Petra Tebrün zum Picknick unter der Schillerlinde ein. Geteilt wurden dabei starke Frauen-Geschichten. Eine Fortsetzung 2026 ist geplant.

Das Ev. Dekanat Alzey-Wöllstein lud bei wunderschönem Herbstwetter Anfang September bereits zum dritten „Picknick mit Freundinnen“ ans Schillerdenkmal nach Wörrstadt ein. Der Vortrag von Theologin Dr. Annette Kompa vollendet den Dreiklang des Jahres „Glaube, Liebe, Hoffnung“. Keine leichte Kost – den geistlichen Weg des „Heiligen in den kleinen Dingen des Alltags“ der 24-jährigen „unbeschuhten“ Karmelitin Thérèse von Lisieux (1873-1897) aus ihrer Zeit heraus zu verstehen. Thérèse, die aus einer sehr religiösen französischen Kaufmannsfamilie stammt, verspürt schon früh den Wunsch, dem kontemplativen Reformorden beizutreten. Um dieses Ziel zu erreichen, für das sie mit 15 Jahren noch viel zu jung ist, kämpft sie leidenschaftlich. Sie überzeugt nicht nur den Vater, sondern schlägt sich unbeirrbar, - nachdem mehrere Bischöfe ihren Wunsch ablehnen -, sogar bis zum Papst nach Rom durch; und ist erfolgreich.      

Die selbstbewusste junge Frau, lebt von nun an in der Abgeschlossenheit des Ordens und setzt ihren „Kleinen Weg der Liebe“ konsequent fort. In Hingabe und Demut geht sie ins Gebet und die Kontemplation, um verlorene (dunkle) Seelen in der Weise zu „retten“, als sie sie Christus anvertraut und anheimgibt. Dies ist ihre Art, als Mystikerin nach außen zu wirken, ohne das Kloster je zu verlassen. In „Die Geschichte einer Seele“ ist das beeindruckend komplex nachzulesen.  

In ihrem Heimatland Frankreich ist sie neben Jeanne d’Arc die zweite National-Heilige und schafft es durch ihren “kleinen Weg der Liebe“ noch vor Hildegard von Bingen von Rom zur Kirchenlehrerin ernannt zu werden. Ihre zurückgezogene Art und die Haltung des „kleinen Wegs“, aber auch ihre Beharrlichkeit im Glauben, mögen dazu beigetragen haben. Menschliche Liebe wandelt sich und ist unbeständig, so ihre Überzeugung, die Liebe zu Gott aber, bleibt ungebrochen und universal. 

Der Freundinnenrunde scheint das nachvollziehbar und bedenkenswert vor allem in einer Gesellschaft, die die Dimension der Agape, der Nächstenliebe, - neben der partnerschaftsbezogenen Liebe - manchmal aus dem Blick verliert. Trotz allem, so fokussiert und abgeschieden zu leben, ist heute immer weniger vorstellbar und bleibt besonders. Annette Kompa setzt für ihren Vortrag einen musikalischen Rahmen und bringt ihre „beste“ Freundin, die Harfe mit. Mit Harfenklängen und einer Rose als Geschenk verabschiedet sie sich aus der Freundinnenrunde. Nicht ohne den Verweis auf St. Theresia in Kaiserslautern, eines der farbenprächtigsten Gotteshäuser in Deutschland, dessen Namenspatronin Thérèse ist. Im Innenraum dominiert die Farbe Blau.  

Bei den „Sommer-Picknicks 2026“ stehen Künstlerinnen im Mittelpunkt. Lassen Sie sich überraschen und stoßen Sie zu unserer interessierten Runde gern dazu.

Für alle Picknicke bedanken wir uns sehr herzlich bei der „Rentnerbande Wörrstadt“, die den Platz am Schillerdenkmal stets makellos gepflegt der Öffentlichkeit übergeben hat!

Bericht und Foto: Gemeindepädagogin Petra Tebrün