55plus: Natur und Spaziergang
Die eigene Nachbarschaft entdecken: Spaziergänge mit spirituellem Impuls
Emmy FrießPanorma mit Kirche in Neu-Bamberg27.06.2022 az-woe_sl Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
“Heute geh ich raus
In die Welt
Triff mich dort
Ich zähle auf dich“
(Niemeyer/Lemme)
Neu-Bamberg: Eine untergegangene fränkische Siedlung
Die Spaziergänge der Reihe "Natur und Spaziergang" von Gemeindepädagogin Petra Tebrün starteten in Neu-Bamberg. Gemeinsam mit Emmy Frieß und Meta Espenschied machten sich die Teilnehmer*innen auf den Weg. Treff- und Startpunkt war an der Ev. St. Georgs-Kirche in Neu-Bamberg, der ursprünglichen Kirche aus dem untergegangenen Ort Sarlesheim aus fränkischer Siedlung (500 -800 n. Chr). Der älteste Teil der Kirche wurde um 1250 erbaut. Die Gruppe besichtigte den Sakramentsschrein aus dem 15. Jahrhundert und die Gemälde der 4 Evangelisten mit Wappentieren im Kreuzrippengewölbe. Ebenso begeisterte sich die Gruppe über den Glockenturm in der alten Stadtmauer und schätzte die fachkundige Kulturführung der beiden engagierten Neu-Bambergerinnen.
Ensheim: Auf Engels Spuren
In Ensheim verwöhnt Kirchenvorsteherin Heide Bielohlawek die Gruppe mit einer Erfrischung und Wegstärkung am Henri Devaux-Platz, zeigte uns die 1224 erstmals erwähnte Kirche „Zur großen Linde“ und den romantischen Dorfkern mit ehemaligem Pfarrhaus, der alten Weide am Brunnen und schenkte uns einen zauberhaften Blick über Rheinhessen - es ging den Schleifchenweg hinauf zum Weinsofa. Engel waren an diesem Tag unterwegs: ein verwaschener Sandstein-Engel versteckte sich im Mauerwerk eines Privathauses und auf dem Altar der Ev. Kirche Ensheim erwartet die Besucher*innen ein Sandsteinengel, 2006 vom Bildhauer Wolf Münnighoff gefertigt. In der Osterzeit ist das Kreuz der Gemeinde zugewandt, symbolisiert Trost und Auferstehung, „Fürchtet Euch nicht“.
Wöllstein: Schmiedekunst und Glasmalerei
In Wöllstein erwartete das Ehepaar Kolb die Teilnehmer*innen an der Ev. Kirche und „hat da mal was vorbereitet.“ Los ging es im schönen Kirchgarten, gefolgt von einem spannenden Rundgang durch die Kirche. Hier zu sehen: das Altarkreuz, das Meisterstück des ortsansässigen Schmieds Ernst Meyer. Das Fenster im Chor wurde vom Mainzer Kunstmaler Gustel Stein gearbeitet. Die Fenster in Schiff stiftete der ehemalige Weingutsbesitzer Jakob Wirth. Bernd Antweiler hat sich intensiv mit der jüdischen Geschichte des Ortes befasst und führte die Gruppe zu den ehemaligen Bethäusern. Durch die Villastraße, hinauf zum ehemaligen Gefängnis und dem 1905 erbauten Jugendstilgebäude der Wöllsteiner Verbandsgemeinde, führte der Spaziergang weiter vorbei an der ehemaligen Präparanden Schule (Lehrerausbildung). Von dort war es nicht mehr weit zum Arboretum (Baumgarten, Sammlung exotischer Gehölze) der Firma JUWÖ. Hier begrüßte Seniorchef Jungk die Besucher*innen und lud zur Natur- und Kunstführung ein. Hier durfte die Gruppe einen wunderbaren Tagesabschluss mit einem passionierten und gastfreundlichen Baumkenner unter der chilenischen Andentanne (Araukarie) verbringen.
Lautlos
Eichen und Eschen,
Buchen und Pappeln,
Erlen und Lärchen,
Kiefern und Ahorn.
Ihr Lied.
Lautlos,
doch vernehmbar.
Gib mir ein offenes Ohr,
Gott,
für den Gesang der Bäume.
(Tina Willms)
Ein herzlicher Dank an alle Beteiligten, Besucher*innen sowie alle gastgebenden Gemeinden für das wertvolle Gemeinschaftserlebnis!
Text: Petra Tebrün
Die Reihe Natur und Spaziergang geht weiter! Seien Sie dabei:
28. Juni 2022 – 17 Uhr in Badenheim mit Dr. Richard Auernheimer
12. Juli 2022 – 17 Uhr in Wahlheim mit Arno Schröder
2. August 2022 – 17 Uhr in Nieder-Wiesen mit Fritz Stock und Pfr. Tobias Kraft
7. September 2022 – 17 Uhr in Wendelsheim mit Karin Wendt
28. September 2022 – 17 Uhr in Sprendlingen mit Ursula Schnell
Kontakt und Anmeldung bei: Gemeindepädagogin Petra Tebrün
Tel. 06731-549 561 oder: Petra.Tebruen@ekhn.de
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